Raiffeisen verkauft Priorbank und verlässt Belarus
Am 18. Juli 2023 gab die Raiffeisen Bank International (RBI) bekannt, dass sie ihre Tochtergesellschaft Priorbank in Belarus an die belarussische Staatsbank Belinvestbank verkaufen wird. Der Deal, der sich noch in der Genehmigungsphase befindet, soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Mit diesem Schritt zieht sich Raiffeisen vollständig aus dem belarussischen Markt zurück.
Gründe für den Ausstieg
Die Entscheidung von Raiffeisen, aus Belarus auszusteigen, ist auf die anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im Land zurückzuführen, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 verstärkt wurden. Der Krieg hat zu weitreichenden Sanktionen gegen Russland und Belarus geführt, was die Geschäftstätigkeit für internationale Unternehmen erheblich erschwert hat.
Zusätzlich zu den Sanktionen hat Raiffeisen sich möglicherweise auch Sorgen um das Reputationsrisiko gemacht, das mit dem Betrieb in einem Land verbunden ist, das vom Westen als autoritär und korrupt angesehen wird.
Auswirkungen des Verkaufs
Der Verkauf von Priorbank hat sowohl für Raiffeisen als auch für Belarus erhebliche Auswirkungen:
Raiffeisen:
- Gewinn: Der Verkauf von Priorbank wird zu einem erheblichen Gewinn für Raiffeisen führen. Die genaue Summe wurde nicht bekannt gegeben, aber Experten schätzen, dass sie mehrere hundert Millionen Euro betragen könnte.
- Strategie: Raiffeisen hat die Strategie angekündigt, sich stärker auf seine Kernmärkte in Mittel- und Osteuropa zu konzentrieren. Der Ausstieg aus Belarus ist ein Teil dieser Strategie.
- Reputationsrisiko: Der Ausstieg aus Belarus hilft Raiffeisen, das Reputationsrisiko zu minimieren, das mit dem Betrieb in einem Land verbunden ist, das von vielen westlichen Ländern kritisiert wird.
Belarus:
- Finanzmarkt: Der Verkauf von Priorbank ist ein weiterer Schlag für den belarussischen Finanzmarkt, der bereits unter den Sanktionen leidet.
- Ausländische Investitionen: Der Abzug von Raiffeisen ist ein Zeichen dafür, dass ausländische Investoren weiterhin zögern, in Belarus zu investieren.
- Wirtschaft: Der Ausstieg von Raiffeisen könnte negative Auswirkungen auf die belarussische Wirtschaft haben, da das Unternehmen ein wichtiger Akteur im Finanzsektor war.
Fazit
Der Verkauf von Priorbank ist ein wichtiger Schritt für Raiffeisen, das sich von einem schwierigen Markt verabschiedet. Der Deal zeigt, dass der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen weiterhin erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von Unternehmen haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Ausstieg von Raiffeisen auf den belarussischen Finanzmarkt und die Wirtschaft auswirken wird.
