Niederösterreich: 4% Versiegelung - Wie realistisch ist das?
Niederösterreich, das "grüne Herz" Österreichs, strebt nach einem ambitionierten Ziel: Die Versiegelung des Landes soll auf 4% reduziert werden. Doch ist dieses Ziel realistisch und wie lässt sich die ambitionierte Vision in die Tat umsetzen?
Die Herausforderung: Versiegelung als Gefahr für die Umwelt
Die fortschreitende Versiegelung von Flächen ist ein ernstzunehmender Faktor für den Klimawandel und die Biodiversität. Versiegelte Flächen können Regenwasser nicht aufnehmen, was zu Überflutungen führt und gleichzeitig die Grundwasserneubildung reduziert. Der Verlust von Grünflächen führt zum Rückgang der Artenvielfalt und wirkt sich negativ auf das Mikroklima aus.
Die Chancen: Nachhaltige Entwicklung durch Entsiegelung
Die Reduktion der Versiegelung auf 4% bietet viele Chancen:
- Verbesserung des Wasserhaushalts: Entsiegelung ermöglicht eine bessere Aufnahme von Regenwasser und trägt so zur Vermeidung von Überschwemmungen bei.
- Förderung der Biodiversität: Grünflächen bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere und tragen zur Steigerung der Artenvielfalt bei.
- Verbesserung des Mikroklimas: Entsiegelte Flächen kühlen die Umgebung und reduzieren die Hitzebelastung in Städten und Gemeinden.
- Steigerung der Lebensqualität: Grünflächen tragen zur Verbesserung der Lebensqualität durch Erholungsmöglichkeiten und Luftreinhaltung bei.
Wie realistisch ist das Ziel?
Die Reduktion der Versiegelung auf 4% ist ein ambitioniertes Ziel, das jedoch mit einer Reihe von Maßnahmen erreichbar ist:
- Flächenverbrauch stoppen: Die Planung neuer Baugebiete sollte mit dem Ziel erfolgen, den Flächenverbrauch zu minimieren und auf bereits versiegelte Flächen zurückzugreifen.
- Nachverdichtung fördern: Die Nutzung von bereits versiegelten Flächen durch Nachverdichtung reduziert den Bedarf an Neubauten und somit die Versiegelung.
- Entsiegelung fördern: Entsiegelung bestehender Flächen durch den Abbau von Asphalt und Betonflächen und die Umgestaltung in Grünflächen ist ein wichtiger Schritt.
- Bewusstseinsbildung: Die Bevölkerung muss über die Folgen der Versiegelung informiert werden und für nachhaltige Lebensweisen sensibilisiert werden.
Die Rolle der Politik
Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des Ziels. Es sind Gesetze und Förderprogramme notwendig, um den Flächenverbrauch zu begrenzen, Entsiegelungsmaßnahmen zu fördern und die Bewusstseinsbildung zu unterstützen.
Fazit: Eine realistische Vision?
Die Reduktion der Versiegelung auf 4% ist ein ehrgeiziges Ziel, das durch eine kombinierte Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erreichbar ist. Es erfordert eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen, die den Flächenverbrauch begrenzen, die Entsiegelung fördern und die Bevölkerung für die Wertschätzung von Grünflächen sensibilisieren. Die Zukunft Niederösterreichs hängt davon ab, ob wir die Herausforderungen der Versiegelung bewältigen und uns für eine nachhaltige Entwicklung einspannen.