Messner mit 80: "Angst vor Einsamkeit im Alter"
Der Bergsteiger-Held wird 80 Jahre alt und blickt auf ein Leben voller Abenteuer und Herausforderungen zurück. Doch die Zeit lässt auch bei ihm ihre Spuren hinterlassen. Im Interview spricht Messner über seine Ängste, seine Visionen und die Bedeutung von Gemeinschaft im Alter.
"Ich habe schon viele Male mit dem Tod geflirtet," sagt Reinhold Messner, der Mann, der die 14 höchsten Berge der Welt ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat, und blickt dabei ruhig und besonnen in die Kamera. Doch trotz seiner zahlreichen Erfolge und seinem unbezwingbaren Willen zeigt sich in seinen Worten auch eine neue Dimension: die Angst vor dem Alter.
"Die Einsamkeit ist der größte Feind im Alter," erklärt der 80-jährige Abenteurer. "Man verliert Freunde, die Familie wird dünner, und die jungen Leute haben andere Interessen. Es ist wichtig, dass man sich in dieser Phase des Lebens eine neue Gemeinschaft aufbaut, Menschen, die ähnliche Interessen haben, mit denen man sich austauschen und gemeinsam Zeit verbringen kann."
Diese Erkenntnis kam Messner nicht von ungefähr. Nachdem er sich nach dem Tod seiner Frau in der Natur zurückgezogen hatte, merkte er, dass er seine einsamen Wanderungen durch die Berge nicht länger bewältigen konnte. "Ich musste etwas ändern," erinnert er sich. "Deshalb habe ich mich entschlossen, mein Museum in Südtirol zu gründen, um Menschen zusammenzubringen, die sich für Bergsteigen und Natur interessieren."
Seine Vision für die Zukunft ist klar: "Wir müssen uns als Gesellschaft stärker um die Älteren kümmern." Ihm ist es wichtig, dass ältere Menschen nicht nur als eine Belastung, sondern als wertvolle Erfahrungsträger gesehen werden. Ihre Geschichten, ihr Wissen und ihre Lebensweisheiten sind ein Schatz, der für die jüngeren Generationen eine große Bereicherung sein kann.
Die Angst vor Einsamkeit ist ein Thema, das viele Menschen im Alter beschäftigt. Messner zeigt Mut, indem er offen über seine eigenen Erfahrungen spricht. Seine Worte sind eine Mahnung für die Gesellschaft, sich den Herausforderungen des Alterns zu stellen und den älteren Menschen einen Platz zu bieten, wo sie sich wohlfühlen und ihre Lebenserfahrung teilen können.
Schlussendlich lässt sich sagen, dass Messner auch im Alter ein Vorbild für uns alle ist. Seine Abenteuerlust, sein unbezwingbarer Wille und seine Offenheit gegenüber neuen Herausforderungen inspirieren uns. Sein Kampf gegen die Einsamkeit im Alter zeigt uns, dass es nie zu spät ist, neue Freundschaften zu schließen und sich in einer Gemeinschaft zu engagieren.
