Kirchen warnen vor Folgen der Bodenversiegelung: "Wir zerstören unsere Lebensgrundlage!"
Die Kirchen in Deutschland schlagen Alarm: Die zunehmende Bodenversiegelung sei eine Gefahr für die Zukunft und müsse dringend gestoppt werden. "Wir zerstören unsere Lebensgrundlage und damit auch die Lebensgrundlage künftiger Generationen", warnte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, in einer aktuellen Stellungnahme.
Die Kirchen sehen in der Bodenversiegelung eine Bedrohung für die Schöpfung und eine Gefahr für den Klimaschutz. "Der Boden ist ein wertvolles Gut, das wir schützen müssen", so Bätzing. "Er ist die Grundlage für unsere Ernährung, für sauberes Wasser und für die biologische Vielfalt." Die Kirchen fordern daher ein Umdenken in der Stadt- und Verkehrsplanung. Statt immer mehr Flächen zu versiegeln, müssten neue Konzepte für nachhaltige und klimafreundliche Mobilität entwickelt werden.
Was ist Bodenversiegelung?
Unter Bodenversiegelung versteht man die Überdeckung von Böden mit wasserundurchlässigen Materialien, wie Beton, Asphalt oder Stein. Durch die Versiegelung wird der natürliche Wasserkreislauf unterbrochen, der Boden kann nicht mehr atmen und die biologische Vielfalt geht verloren. Die Folgen der Bodenversiegelung sind vielfältig:
- Überflutungen: Starkregen kann nicht mehr versickern und führt zu Überflutungen in Städten und Gemeinden.
- Hitzeinseln: Versiegelte Flächen speichern die Wärme und führen zu einer Erwärmung der Umgebungsluft.
- Grundwasserverschmutzung: Schadstoffe aus der Luft und dem Verkehr gelangen durch die Versiegelung in den Untergrund.
- Verlust der Artenvielfalt: Die Versiegelung zerstört Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Was können wir tun?
Die Kirchen fordern die Politik und die Gesellschaft zum Handeln auf. Es braucht ein Umdenken in der Stadt- und Verkehrsplanung. "Wir müssen verstärkt auf nachhaltige Mobilitätskonzepte setzen, wie zum Beispiel den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Förderung des Radverkehrs", so Bätzing. Auch der Bau von neuen Wohngebieten sollte nur auf bereits versiegelten Flächen erfolgen.
Jeder Einzelne kann seinen Beitrag zum Schutz des Bodens leisten. Zum Beispiel durch:
- Ökologische Bauweise: Beim Bauen auf eigene Grundstücke sollten ökologische Baustoffe und Verfahren bevorzugt werden.
- Nachhaltige Mobilität: Möglichst auf das Auto verzichten und auf umweltfreundliche Alternativen wie Fahrrad oder ÖPNV setzen.
- Verantwortungsvoller Konsum: Produkte mit einem geringen ökologischen Fußabdruck kaufen.
- Engagement in Bürgerinitiativen: Sich aktiv in Bürgerinitiativen für den Bodenschutz engagieren.
Die Kirchen betonen, dass der Schutz des Bodens eine gemeinsame Aufgabe aller ist. "Wir müssen uns bewusst machen, dass wir alle von der Gesundheit unseres Planeten abhängig sind", so Bätzing. "Nur wenn wir jetzt handeln, können wir die Lebensgrundlage für uns und für zukünftige Generationen sichern."
