Albtraum-Flug: Blut aus Nase und Ohren – Was tun?
Ein Albtraum-Flug: Die turbulenten Luftströmungen lassen das Flugzeug stark wackeln. Plötzlich spüren Sie einen starken Druck im Kopf, Ihre Nase fängt an zu bluten und aus Ihren Ohren kommt ebenfalls Blut. Ein Schock! Was ist passiert, was können Sie tun und was sollten Sie beachten?
Barotrauma – Der Übeltäter im Flugzeug
Dieser unangenehme Zustand, der Sie auf Ihrem Flug so unwohl gemacht hat, nennt sich Barotrauma. Es entsteht durch den Druckunterschied zwischen dem Kabinendruck und dem Druck in Ihren Nebenhöhlen, Ohren und Ihrem Nasen-Rachenraum. Dieser Druckunterschied entsteht, wenn der Druck im Flugzeug schnell abnimmt, wie beispielsweise beim Start oder beim Landeanflug.
Die Symptome eines Barotraumas
Neben Nasen- und Ohrenbluten, das die deutlichsten Anzeichen sind, können weitere Symptome auftreten, wie zum Beispiel:
- Ohrenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Druckgefühl im Ohr
- Schwindel
- Hörverlust
- Schmerzen in den Kiefergelenken
- Übelkeit
- Erbrechen
Tipps zur Vermeidung von Barotrauma
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um einem Barotrauma vorzubeugen:
- Vor dem Flug ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
- Nasenspray verwenden.
- Gähnen oder Kauen. Diese Bewegungen helfen, den Druck in den Ohren auszugleichen.
- Kieferbewegungen. Öffnen und Schließen Sie Ihren Kiefer mehrmals während des Fluges.
- Druckausgleich durch Valsalva-Manöver. Dazu klemmen Sie Ihre Nase zu, halten den Atem an und blasen leicht in die Nase, als würden Sie Ihre Nase putzen wollen.
- Nasenstrips verwenden. Diese Klebestreifen helfen, die Nasenlöcher offen zu halten und den Druckausgleich zu erleichtern.
- Bequemes Sitzplatz auswählen. Wählen Sie am besten einen Platz in der Nähe des Kabinendrucksystems, um eine schnellere Druckausgleich zu ermöglichen.
- Schlaftabletten meiden. Schlaftabletten können die Schleimhäute austrocknen und so die Anfälligkeit für ein Barotrauma erhöhen.
- Alkohol und Koffein vermeiden. Auch diese Substanzen können die Schleimhäute austrocknen.
Was tun bei einem Barotrauma?
Wenn Sie während des Fluges unter einem Barotrauma leiden, sollten Sie:
- Den Kabinendruckausgleich manuell versuchen. Gähnen, Kauen, Valsalva-Manöver oder Kieferschütteln können helfen.
- Medikamente einnehmen. Wenn Sie unter chronischen Ohrenschmerzen oder Nebenhöhlenentzündungen leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit, Medikamente einzunehmen, um Ihren Druckausgleich zu erleichtern.
- Sich von Flugpersonal helfen lassen. Wenn Ihr Barotrauma schwerwiegend ist, informieren Sie die Flugbegleiter. Sie können Ihnen gegebenenfalls weiterhelfen.
- Ruhe bewahren. Versuchen Sie, entspannt zu bleiben, da Stress das Barotrauma verschlimmern kann.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen lassen sich die Symptome eines Barotraumas selbst behandeln. Wenn die Beschwerden jedoch stark sind oder länger als ein paar Tage anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Besonders wichtig ist es, einen Arzt aufzusuchen, wenn:
- Das Nasenbluten nicht zum Stillstand kommt.
- Das Ohr stark schmerzt.
- Hörverlust auftritt.
- Sie Fieber oder andere Krankheitssymptome haben.
Wichtige Hinweise:
- Die Symptome eines Barotraumas können individuell unterschiedlich stark sein.
- Es ist wichtig, den Druckausgleich zu lernen und ihn während des Fluges regelmäßig durchzuführen.
- Bei häufigen Barotrauma-Erkrankungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären.
Mit den richtigen Vorkehrungen und etwas Geduld können Sie Ihre nächste Flugreise entspannt genießen!
