Serbien: Männer müssen wieder zum Militär
Seit 2010 gab es in Serbien keine allgemeine Wehrpflicht mehr. Doch das könnte sich bald ändern. Die neue Regierung unter Präsident Aleksandar Vučić plant, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Das Ziel ist es, die Armee zu stärken und die Verteidigungsfähigkeit des Landes zu verbessern.
Hintergrund: Die Entscheidung für eine neue Wehrpflicht
Die Entscheidung für eine neue Wehrpflicht wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
- Sicherheitsbedenken: Der Krieg in der Ukraine hat die Sicherheitslage in Europa grundlegend verändert. Serbien fühlt sich zunehmend durch den russischen Einfluss bedroht, insbesondere durch die Präsenz russischer Truppen im benachbarten Kosovo.
- Schwache Armee: Die serbische Armee ist seit dem Ende der Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren deutlich geschwächt worden. Die Wehrpflicht soll dazu beitragen, die Zahl der Soldaten zu erhöhen und die Armee wieder stärker zu machen.
- Politische Gründe: Die Entscheidung für eine neue Wehrpflicht dient auch dazu, den patriotischen Geist in der Bevölkerung zu fördern und die Regierung stärker zu präsentieren.
Kritik: Die neuen Pläne stoßen auf Widerstand
Die Pläne der Regierung stoßen allerdings auf erheblichen Widerstand. Kritiker argumentieren, dass eine neue Wehrpflicht:
- Unnötig sei: Die Bedrohung durch Russland sei nicht so groß, wie von der Regierung dargestellt.
- Kosten verursache: Eine neue Wehrpflicht würde dem Staat erhebliche Kosten verursachen.
- Ein Eingriff in die Freiheit der Bürger sei: Junge Männer müssten ein Jahr ihres Lebens für das Militär opfern.
- Keine Garantie für eine stärkere Armee sei: Die Qualität der Ausbildung sei wichtiger als die Quantität der Soldaten.
Was kommt nun?
Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Pläne für die Wehrpflicht umgesetzt werden. Die Regierung ist entschlossen, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Pläne ohne Widerstand durchgesetzt werden.
Die neue Wehrpflicht ist ein sensibles Thema, das in der serbischen Gesellschaft kontrovers diskutiert wird. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung die unterschiedlichen Interessen und Meinungen in Einklang bringen kann.