Reinhold Messner: 80 Jahre - Ein Leben im Zeichen des Widerstands
Reinhold Messner, der "Bergmensch" schlechthin, ist am 17. September 2023 80 Jahre alt geworden. Ein Leben, das von Pioniergeist, Abenteuern, aber auch von Tragödien und Konflikten geprägt ist, ist nun in einer neuen Etappe angelangt. Messner hat nicht nur die Welt des Bergsteigens revolutioniert, sondern sich auch als Umweltaktivist, Autor und Museumskurator einen Namen gemacht.
Die Anfänge eines Lebens am Berg
Geboren in Südtirol, in den Dolomiten, war Messners Leben von Anfang an eng mit den Bergen verbunden. Er begann früh mit dem Klettern, zunächst mit seinem Bruder Günther. Ihre gemeinsame Leidenschaft für das Abenteuer führte sie zu immer höheren Gipfeln und fordernderen Routen. In den 1970er Jahren gelang Messner die Erstbesteigung des Nanga Parbat, ein entscheidender Moment in seiner Karriere. Es war die erste Solobesteigung eines Achttausenders, die in der Geschichte des Alpinismus neue Maßstäbe setzte.
Revolution im Bergsteigen
Messner brach mit etablierten Regeln und Methoden im Bergsteigen. Er setzte sich für den "leichten Stil" ein, verzichtete auf künstliche Sauerstoffzufuhr und trug keine Sherpas. Er glaubte an die Selbstständigkeit des Bergsteigers und die Reinheit des Abenteuers. Sein Ansatz sorgte für Kontroversen, aber auch für Bewunderung und Anerkennung.
Tragödie und Triumph
1970, während der Erstbesteigung des Nanga Parbat, starb sein Bruder Günther in einem Schneesturm. Dieser Verlust prägte Messner tief und warf ihn in eine tiefe Krise. Doch er fand die Kraft weiterzumachen, treibend von dem Wunsch, das Erbe seines Bruders fortzuführen.
In den Folgejahren erreichte Messner einen Meilenstein nach dem anderen: die erste Besteigung aller 14 Achttausender der Erde, die erste Überquerung der Himalaya-Region ohne fremde Hilfe, die erste Überquerung der Antarktis ohne fremde Hilfe.
Ein Leben im Zeichen des Widerstands
Messners Leben war nicht nur von sportlichen Leistungen geprägt, sondern auch von politischem Widerstand. Als Südtiroler kämpfte er für die kulturelle Identität seiner Heimat und setzte sich für die Belange der Minderheiten ein. Er war stets ein Verfechter der ökologischen Verantwortung und setzte sich gegen den exzessiven Konsum und die Umweltzerstörung ein.
Messner heute: Ein Vermächtnis für die Zukunft
Heute betreibt Messner mehrere Museen in Südtirol, die die Geschichte des Bergsteigens, die Kultur der Alpenregion und die Bedeutung des Umweltschutzes beleuchten. Er ist ein renommierter Autor und sein Lebenswerk inspiriert Generationen von Bergsteigern und Abenteurern.
Reinhold Messner ist ein Mann des Widerstands, ein Verfechter von Freiheit und Unabhängigkeit, sowohl im sportlichen Kontext als auch in der Gesellschaft. Sein Lebensweg zeigt, dass es möglich ist, Grenzen zu überschreiten, Träume zu verwirklichen und gleichzeitig die Welt zu verändern. Mit 80 Jahren blickt er auf ein Leben zurück, das von Mut, Ausdauer und einem unbändigen Drang nach neuen Horizonten geprägt ist.
