EZB: De Guindos plädiert für stärkere Banken
Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, fordert eine stärkere Regulierung von Banken. Er warnt vor einer möglichen Verschärfung der Finanzkrise, sollte diese nicht ausreichend abgesichert sein.
In einem Interview mit der spanischen Zeitung "El País" erklärte De Guindos, dass die Banken angesichts der hohen Inflation und der steigenden Zinssätze eine "besonderen Herausforderung" vor sich hätten. Er betonte, dass die EZB die "Finanzstabilität" der Eurozone genau im Auge behalten müsse, um eine erneute Krise zu verhindern.
"Es ist notwendig, die Banken zu stärken, um den gegenwärtigen Herausforderungen standzuhalten", sagte De Guindos. Er fügte hinzu, dass die EZB in den letzten Jahren wichtige Maßnahmen zur Stärkung der Banken ergriffen habe, aber "es gibt noch viel zu tun".
De Guindos kritisierte insbesondere die "hohe Verschuldung" von Unternehmen und Haushalten in der Eurozone. Er warnte vor einer "möglichen Verschärfung der Finanzkrise", falls diese nicht ausreichend abgesichert sei. "Die Banken müssen in der Lage sein, auch in schwierigen Zeiten ihre Kredite zurückzuzahlen", sagte er.
Der EZB-Vizepräsident plädierte für "mehr Kapitalanforderungen" für Banken. Er forderte zudem eine "engere Überwachung" der Finanzmärkte. "Die Regulierung muss sich an die sich ändernden Marktbedingungen anpassen", betonte er.
De Guindos' Aussagen kommen zu einer Zeit, in der die EZB mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert ist. Die Inflation in der Eurozone ist auf einem Rekordhoch, und die Zinssätze steigen. Dies erhöht die Gefahr einer Rezession und stellt die Finanzstabilität der Eurozone in Frage.
Die Forderungen nach einer stärkeren Bankenregulierung sind nicht neu. Bereits in den Jahren nach der Finanzkrise 2008 wurden zahlreiche Reformen durchgeführt, um die Finanzmärkte zu stabilisieren. De Guindos' Aussagen verdeutlichen jedoch, dass die Herausforderungen für die Banken noch nicht vorbei sind. Die EZB muss in den kommenden Monaten und Jahren "aufmerksam bleiben" und die Finanzmärkte genau im Auge behalten, um eine neue Finanzkrise zu verhindern.
