Elefanten-Quälerei? Leipziger Zoo dementiert, räumt Fehler ein
Seit Tagen sorgt ein Video für Aufsehen, das im Leipziger Zoo aufgenommen wurde. Es zeigt eine Elefantenkuh, die von ihren Artgenossen offenbar angegriffen wird. Tierfreunde zeigten sich geschockt und warfen dem Zoo Tierquälerei vor. Der Zoo dementiert jedoch die Vorwürfe und räumt gleichzeitig Fehler ein.
Das Video zeigt eine dramatische Szene: Die Elefantenkuh "Chang" liegt auf dem Boden und wird von den anderen Elefanten attackiert. Sie weicht den Tritten und Stößen ihrer Artgenossen aus, während sie lautstark trompetert. Die Bilder sorgten für Entsetzen bei Tierschützern und lösten eine Flut an negativen Kommentaren in den sozialen Medien aus.
Der Leipziger Zoo sieht die Situation jedoch anders: "Es handelt sich um eine typische Rangordnungskämpfe, die in Elefantenherden vorkommen", so Zoodirektor Dr. Jörg Junhold. "Die Tiere sind sozial und regeln ihre Rangordnung durch solche Kämpfe." Er betont, dass es sich bei den gezeigten Tritten und Stößen um "normale Verhaltensweisen" der Elefanten handele.
Allerdings räumt der Zoo auch Fehler ein: "Die Pfleger hätten die Situation früher einschätzen und eingreifen müssen", so Junhold. "Wir haben die Situation falsch eingeschätzt und zu lange gewartet, bevor wir eingegriffen haben."
Der Zoo hat bereits Maßnahmen ergriffen: Die Pfleger wurden geschult und die Überwachung der Elefantenherde verstärkt. Der Zoo versichert, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden der Tiere oberste Priorität haben.
Der Vorfall hat jedoch die Debatte über die Haltung von Elefanten in Zoos erneut entfacht. Tierschützer argumentieren, dass Zoos nicht in der Lage sind, den Bedürfnissen von Elefanten gerecht zu werden. Sie fordern die Freilassung der Tiere in geeignete Schutzgebiete.
Die Frage, wie man Elefanten in menschlicher Obhut artgerecht halten kann, ist komplex und wird wohl auch weiterhin diskutiert werden. Der Leipziger Zoo versucht, mit dem Vorfall transparent umzugehen und die Fehler aufzuarbeiten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen genügen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.
